Vom Frühstück gestärkt fuhren wir zum Zion-Nationalpark. Bei
Einfahrt in den Park haben wir durch Zufall eine andere Straße genommen als
geplant. Die Ausblicke dort waren so toll, dass wir spontan entschieden,
einfach weiter zu fahren. Die Straße
führte in Serpentinen vorbei an wunderschönen Bergen und durch einen langen,
dunklen, engen Tunnel. Wir hatten noch nie einen Tunnel ohne jegliche
Beleuchtung gesehen. Es war wirklich dunkel wie im Bärena… Nach etwa 10 km waren
wir am anderen Ende des Zion – NP. Was nun? Eine nette Ranger - Lady erklärte
uns den Weg. Hier hatten wir ein nettes Erlebnis: Sie fragte uns plötzlich, ob wir aus
Deutschland wären. So kam etwas Small Talk zustande und wir wollten ein Foto
von ihr machen. Sie willigte ein und begann, ihren Hut zurecht zu rücken. Hermann
wollte ihr sagen, dass sie gut aussieht, hatte aber einen Versprecher und
sagte: „You looks so crazy.“ Sie stutzte, aber Hermy schob blitzschnell nach: „You looks so crazy beautiful.“ Alles gut!
Dann fuhren wir wieder zum Visitor Center, um dort das Auto
abzustellen und auf den parkinternen Shuttle-Bus umzusteigen, der uns bis zum
Startpunkt der Wanderung, der Haltestelle „The Grotto“, brachte. Auf dem Weg
dorthin wurde im Bus auf die Geschichte und die Besonderheiten des Parks
hingewiesen. Der Weg führte stetig bergauf zu einem kleinen, ca. 300 m über der
Talsohle gelegenem Plateau. Der Hauptteil dieser Höhendifferenz wurde in einer
beinahe senkrechten Felswand zurückgelegt, der Weg war wie eine Kugelbahn im
Zick-Zack angelegt und sah schon sehr witzig aus. Auf dem Plateau angekommen
machten wir erst einmal `ne kurze Pause. Der weitere Weg führte über einen sehr
schmalen Grat über Felsen und Steine bergauf.
Nach jeder Kurve gibt es andere atemberaubende Ausblicke. Immer wieder gibt es Abwechslung in Form von
Postkarten-Panorama, gurgelnden Bächlein oder kleineren Wasserfällen. Wir
brauchen die Kamera gar nicht wegpacken, sondern fotografierten unentwegt. Der Höhepunkt
war ein Tal mit mehreren Wasserfällen, die von einer riesigen senkrechten
Felswand wohl 60 Meter in die Tiefe donnern. Es hatte mehrfach geregnet, so
dass da eine enorme Wassermenge unterwegs war. Der Weg ging dann weiter unten sogar
hinter dem Wasserfall entlang, schlichtweg sensationell!
Diese Wanderung unser bisher
größtes Highlight, dieser Tag wird in unserem Gedächtnis bleiben bis wir alt
und grau sind.
Auf der Rückfahrt halten wir noch bei Walmart, um uns mit Wasser,
Würstchen und Käse zu versorgen. Zurück im Hotel leckerten wir unsere vom
Frühstücksbüfett gemopsten Zinnemon – Rolls. Danach ging‘s an‘s Wäsche waschen, was hier
sehr einfach ist, da in den Hotels riesige Waschmaschinen und Trockner den
Gästen zur Verfügung stehen. Im Waschraum kamen wir mit einem Pärchen aus
England ins Gespräch. Wir erfuhren von diesem, und später auch aus den Tagesnachrichten,
dass genau an dem oben beschriebenen Wasserfall wenige Stunden später vier
Wanderer durch eine „Flash flood“(eine schlagartig ansteigende Wassermenge)
umgekommen sind und weitere drei Menschen noch vermisst werden.
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